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Dissertationspreis

der Fachgruppe CSCW & Social Computing der Gesellschaft für Informatik und des Internationalen Instituts für Sozio-Informatik (IISI)
für hervorragende Ergebnisse bei der Erforschung von Anwendungen der Informatik in sozialen Systemen

Anwendungen der Informatik durchdringen die Arbeits- und Lebenswelt in zunehmendem Maße. Daraus ergeben sich für die Informatik als Wissenschaftsdisziplin neue Herausforderungen sowohl hinsichtlich der Entwicklungs- und Evaluationsmethoden als auch der Gestaltung informationstechnischer Artefakte. Sie muss die Komplexität gesellschaftlicher Anwendungskontexte verstehen, um innovative IT Anwendungen geeignet gestalten zu können. Die Untersuchung von Aneignungsprozessen kann zu einer wichtigen Inspirationsquelle für iteratives Design werden. 

Der Preis prämiert Dissertationen, die wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung innovativer technischer Artefakte im Wechselspiel mit den sie anwendenden sozialen Systemen bieten. Qualitätskriterien sind dabei sowohl die Güte des informatonstechnischen Designs als auch die empirische Absicherung der technischen Konzepte in Anforderungsanalyse und/oder Evaluation. Die (internationale) Publikation ausgewählter Ergebnisse der Dissertation ist ausdrücklich erwünscht.

Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wird jedes zweite Jahr auf der Tagung Mensch und Computer vergeben – beginnend mit der MuC 2011. Die Einreichungstermin ist jeweils der 15. Mai vor der jeweiligen Tagung. Das Dissertationsverfahren muss zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen sein – es sollte aber bereits akzeptierte / vorgestellte Veröffentlichungen zur Dissertation geben. 

Die Auswahlentscheidung wird von einer Jury getroffen, die vom Sprecher der Fachgruppe GI-CSCW und dem Vorsitzenden des IISI bestimmt und geleitet wird.

Einreichungen (vom Doktoranden selbst oder von einem der Gutachter der Dissertation) sollten neben Dissertationsschrift und Lebenslauf eine Liste wissenschaftlicher Veröffentlichungen des Bewerbers beinhalten. Außerdem ist ein Empfehlungsschreiben eines Fachkollegen (z.B. Gutachters der Dissertation) erwünscht.

Einreichungen zur nächsten Verleihung sind also per Mail bis zum 15.5.2019 zu richten
an das Leitungsgremium der Fachgruppe CSCW & Social Computing über
Prof. Dr.-Ing. Michael Prilla
Human-Centered Information Systems
TU Clausthal
Julius-Albert Str. 4
38678 Clausthal-Zellerfeld
michael.prilla@tu-clausthal.de

oder den Vorstand des Internationalen Instituts für Sozio-Informatik
Prof. Dr. Volkmar Pipek
Professur für Computerunterstützte Gruppenarbeit und Soziale Medien
Institut für Wirtschaftsinformatik, Fakultät III
Universität Siegen
Kohlbettstr. 15, 57068 Siegen
volkmar.pipek@uni-siegen.de

    Dissertationspreis 2017

    Im Jahr 2017 ging der Dissertationspreis an Frau Dr. Tanja Döring, die an der Universität Bremen mit einer Arbeit zu “A Materials Perspective on Human-Computer Interaction. Case Studies on Tangible, Gestural, and Ephemeral User Interfaces“ promoviert hat (Gutachter: Herr Prof. Dr. Albrecht Schmidt, Herr Prof. Dr. Rainer Malaka). 

    Die Dissertation von Tanja Döring untersucht und analysiert interessante Nutzungsszenarien mit  Nutzung und Einsatz von Technologien und Interaktionsschnittstellen. Ihr Fokus ist allerdings die Materalität der Artefakte, welche in Interaktion verwendet werden, und ihr Einfluss auf die Methodik des Designs. Die Gutachter des Dissertationspreises sehen in der Arbeit einen "sehr guten Beitrag zur Verbreiterung von Praxis und Wissen um hochdynamische Werkzeuge zur Interaktion". 

    Die Bedeutung der Arbeit spiegelt sich in einer beachtlichen Anzahl von Publikationen bei wissenschaftlichen Konferenzen und in Zeitschriften wider, darunter ACM CHI, TEI und Interactions sowie INTERACT.

    Der Dissertationspreis wurde im Rahmen der Tagung Mensch und Computer 2017 in Regensburh durch Prof. Dr.-Ing. Michael Prilla vergeben.

    Unter den zahlreichen sehr guten Einreichungen wurden zudem drei lobende Erwähnungen vergeben: 

    • Herr Dr. Sebastian Franken, Thema " Supporting asynchronous, discontinuous, collaborative, complex search tasks by the visualization of search trails", RWTH Aachen
    • Frau Dr. Janine Hacker, Thema "Discovering Knowledge Actor Roles in Enterprise Social Networks. Towards a Better Understanding of Knowledge-in-Practice", Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    • Herr Dr. Thomas Ludwig, Thema "Designing ICT Tools for Researching Information Infrastructures", Universität Siegen

    Dissertationspreis 2015

    Im Jahr 2015 ging der Dissertationspreis an Herrn Dr.-Ing. Matthias Heinrich, der an der TU Chemnitz mit einer Arbeit zu “Enriching Web Applications Efficiently with Real-Time Collaboration Capabilities“ promoviert hat (Erstgutachter: Herr Prof. Dr.-Ing. Martin Haedke). Hier ein Link zu einer PDF-Version der Arbeit.

    Die Dissertation von Matthias Heinrich beschreibt erstmals einen ingenieurmäßigen Ansatz zur Steigerung der Effizienz und Effektivität bei Entwurf, Entwicklung und Evolution Web-basierter Real-Time Web Anwendungen. Im Speziellen fokussiert sein Lösungsansatz die wesentlichen Themenschwerpunkte Unterstützung von Workspace-Awareness, Unterstützung der Entwicklung von Real-Time Collaboration Web Anwendungen durch Real-Time Collaboration Ergänzungen in existierenden Frameworks sowie die non-invasive Transformation existierender Einzelbenutzer Web-Anwendungen in Multi-User Real-Time Collaboration Web Anwendungen.

    Die Bedeutung der Arbeit spiegelt sich in der großen Anzahl von interationalen Publikationen bei wissenschaftlichen Konferenzen und Zeitschriften wider – ganz besonders erwähnenswert sind zweifelsohne seine Veroffentlichungen auf der renommierten World Wide Web Konferenz in den Jahren 2012 und 2013. Der grundlegende Ansatz und spezifische Lösungsbausteine wurden darüber hinaus auch mit einem Best Research Paper Award (2012) sowie im Folgejahr mit einem Best Demo und Poster Award (2013) auf der International Conference on Web Engineering ausgezeichnet. Die Arbeiten führten ferner zu drei Patenten.

    Insgesamt liefert Herr Heinrich also eine hochkarätige Arbeit – sowohl praxisrelevant als auch mit verschiedenen Best Paper Awards wissenschaftlich „ausgezeichnet“. Die Arbeit ist Design-orientiert ohne dabei die Evaluation zu vergessen und vermittelt durch klare Ziele und klarem Roter Faden einen hohen Grad an Geschlossenheit.

    Als Nächstplatzierte sollen noch ehrend erwähnt werden Dr. Christian Maier, der an der Universität Bamberg zu „Technostress – Theoretical Foundation and Empirical Evidence“ promoviert hat (Link zum Volltext), und Dr. Christian Reuter, der an der Universität Siegen zu „Emergent Collaboration Infrastructures – Technology Design for Inter-Organizational Crisis Management“ promoviert hat.

    Die Preisverleihung fand am 7.9.2015 auf der Abendveranstaltung der Tagung Mensch und Computer 2015 in Stuttgart statt.

    Mitglieder der Jury im Jahr 2015:

    • Prof. Dr. Volker Wulf, Universität Siegen
    • Prof. Dr. Stefan Klein, Universität Münster
    • Dr. Alexander Richter, Universität Zürich
    • Prof. Dr. Peter Mambrey, Universität Duisburg-Essen
    • Prof. Dr. Niels Pinkwart, HU Berlin
    • Prof. Dr. Gunnar Stevens, Universität Siegen
    • Prof. Dr. Stephan Lukosch, TU Delft
    • Dr. Michael Prilla, Universität Bochum
    • Prof. Dr. Johann Schlichter, TU München
    • Prof. Dr. Hilda Tellioglu, TU Wien
    • Prof. Dr. Michael Koch, Universität der Bundeswehr München
    • Prof. Dr. Volkmar Pipek, Universität Siegen

    Dissertationspreis 2013

    Im Jahr 2013 ging der Dissertationspreis an Herrn Dr.-Ing. Steffen Bartsch für seine Dissertation mit dem Titel “Broadening the Scope of Security Usability from the Individual to the Organizational: Participation and Interaction for Effective, Efficient, and Agile Authorization” verliehen. Die Dissertation ist an der Universität Bremen bei Herrn Prof. Dr.-Ing. Carsten Bormann entstanden.

    Die Dissertation von Herrn Bartsch beschäftigt sich mit der Benutzbarkeit (Usability) von Berechtigungssystemen. Diese “Benutzbarkeit von Sicherheit” stellt eine wichtige Voraussetzung zur Vermeidung von Sicherheitsmängeln dar. Herr Bartsch hat im Rahmen seiner Arbeit die jüngeren Entwicklungen der Softwaretechnik (agile Methoden) auf den Bereich der Berechtigungssysteme reflektiert, mehrere Werkzeuge implementiert und diese evaluiert. Mit einem Grounded Theory-Ansatz hat er eine qualitative Analyse zu in Organisationen auftretenden Problemen durchgeführt und diese zu Empfehlungen und zu einem gesamtheitlichen Modell der Authorisierungsprobleme aufbereitet. Herr Bartsch leistet mit seiner Arbeit in vielfältiger Weise Beiträge zum Fortschritt der Wissenschaft. Ebenso hoch ist aber auch der praktische Fortschritt zu bewerten, der durch die Arbeit entstanden ist. 

    Als Nächstplatzierte werden Matthias Korn, “Situating Engagement: Ubiquitous Infrastructures for In-Situ Civic Engagement”, Universität Aarhus, DK (Prof. Dr. Susanne Bodker), Tobias Schwartz, “Designing Information Technology for Sustainable Energy Use – A Practice Centered Approach to Consumption Feedback Technologies in Private Households and Work Environments”, Universität Siegen (Prof. Dr. Volker Wulf), Stefan Hallerstede, “Managing the Lifecycle of Open Innovation Platforms”, Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Kathrin M. Möslein) und Kai Holzweißig, “Ein koaktiver Unterstützungsansatz für Prozesse sozialer Wirklichkeitskonstruktion in Produktentstehungsprozessen”, Universität Paderborn (Prof. Dr.-Ing. Reinhard Keil) ehrend erwähnt.

    Die Preisverleihung fand am 10.9.2013 auf der Abendveranstaltung der Tagung Mensch und Computer 2013 in Bremen statt.

    Mitglieder der Jury im Jahr 2013:

    Dissertationspreis 2011

    Im Jahr 2011 ging der Dissertationspreis an Frau Dr. Valérie Maquil für ihre Dissertation mit dem Titel: “The ColorTable: an interdisciplinary design process”, TU Wien (Erstgutachterin: Frau Prof. Dr. Ina Wagner) – siehe auch die Projektseite zum ColorTable.

    Die Dissertation von Valérie Maquil beschreibt die Entwicklung eines komplexen Tangible User Interface (TUI) für den Einsatz in beteiligungsorientierten Stadtplanungsprozessen mit Experten und Betroffenen aus unterschiedlichen Disziplinen und Bereichen. Die Entwicklung des TUI nutzt Möglichkeiten der Mixed-Reality (MR)-Darstellung und -Manipulation und beruht auf einem vierjährigen, zyklisch-evolutionär angelegten Gestaltungs- und Erprobungsprozess, in dem in mehreren Entwicklungsschleifen aufeinander aufbauende TUI-Prototypen unter Beteiligung von Nutzern beim Einsatz in realen Stadtplanungsprojekten gestaltet und bewertet werden. Neben wichtigen Beiträgen zu Tangible User Interfaces und zum Anwendungsbereich der partizipativen Stadtplanung leistet Frau Maquil in ihrer Dissertation vor allem auch wichtige Beiträge zur partizipativen Systemgestaltung.

    Als Nächstplatzierte wurden Gunnar Stevens, “Understanding and Designing Appropriation Infrastructures: Artifacts as boundary objects in the continuous software development”, Univ. Siegen (Prof. Wulf), und Simon Nestler, “Konzeption, Implementierung und Evaluierung von Benutzerschnittstellen für lebensbedrohliche, zeitkritische und instabile Situationen”, TU München (Prof. Klinker) ehrend erwähnt.

    Die Preisverleihung fand am 12.9.2011 auf der Abendveranstaltung der Tagung Mensch und Computer 2011 in Chemnitz statt.

    Mitglieder der Jury im Jahr 2011: